Links ist das bronzene Reiterstandbild von Herzog Wilhelm (1806–1884) zu sehen. Es wurde am 7. Mai 1904 eingeweiht. Der Entwurf stammt von Karl Ludwig Manzel (1858–1936) aus Berlin, der ab 1895 seinen Durchbruch als Bildhauer hatte, und mit Kaiser Wilhelm II. befreundet war. Die Ausführung des Standbildes oblag dem Bildhauer und Kupfertreiber Paul Rinckleben (1841–1906), er war Leiter der Howaldt Bronzebildgießerei in der Hochstraße 21. Das Werkstattgebäude steht noch und ist als Okerburg, dem Stammsitz der Braunschweiger Schlaraffen, bekannt (Schlaraffia – weltweite deutschsprachige Vereinigung zur Pflege von Freundschaft, Kunst und Humor). Das Denkmal ist heute verschwunden, es wurde während des Zweiten Weltkriegs aufgrund von Rohstoffmangel eingeschmolzen. Mittig der heutigen Ansicht sehen wir die bronzene Monumentalsäule des Braunschweiger Künstlers Jürgen Weber (1928–2007) 2000 Jahre Christentum. Geschaffen im Auftrag des Ehepaar Borek, brauchte es über 6 Jahre von der ersten Konzeption bis zur Aufstellung 2006. Auf ihren 9 Metern sind spiralförmig nach oben laufend wichtige Szenen der Christenheit zu sehen: Christus’ Geburt und Kreuzigung, die Christenverfolgung im alten Rom, der Gang nach Canossa, Jerusalems Eroberung und Zerstörung durch die Kreuzzüge, die 95 Thesen Martin Luthers, seine Bibelübersetzung, der Kirchenkampf gegen die Ariergesetze bis zu den Anschlägen auf das World Trade Center. Durch 2 festmontierte Ferngläser können Interessierte die einzelnen Figuren und Darstellungen detailgenau beobachten. Meines Erachtens wurde in diesen 2000 Jahren vergessen, dass es in der Geschichte des Christentums die Verfolgung und Vertreibung der Christen im Nahen Osten, Nordafrika sowie in Ostrom/Konstantinopel durch die Anhänger und Truppen des Islam gab – ein wesentlicher Schlag gegen die Christenheit. Die Urchristlichen Gemeinden waren in diesen Ländern zu finden, dazu bleibt die heutige Geschichtsschreibung merkwürdig still. Nach den Bombardierungen des Zweiten Weltkriegs ließen sich die Repräsentativbauten gut wieder aufbauen, nur im Bereich Casparistraße und am Marstall war buchstäblich verbrannte Erde.