Die Fasanenstraße führt von der Bismarckstraße über den Altewiekring bis zur Wilhelm-Bode-Straße. Eine bevorzugte Wohngegend. Der Name Fasanenstraße kommt von der Fasanenzucht, die hier in den 1830er Jahren auf Wunsch des Herzogs Wilhelm eingerichtet wurde. Die Zucht befand sich im Kleinen Holz (seinerzeit genannt Fasanenhölzchen), dem Stadtpark, das von der Wilhelm-Bode-Straße, der Husarenstraße, der Herzogin-Elisabeth-Straße und der Grünewaldstraße umschlossen wird. Hier befindet sich heute das Stadtparkrestaurant Heinrich – Das Wirtshaus. Im Volksmund wurde die Fasanenstraße nach dem ersten Besitzer der Zucht, Notar Pape, Papestraße genannt. Die Jasperallee durchschneidet seit 1936 (Kaiser-Wilhelm-Straße) den Park, da sie als Zuwegung vom Theater aus für das von den Nationalsozialisten geschaffene Versammlungsgelände am Nußberg diente.
Der Fasan in der Küche und in der Kunst
Der Fasan gehört zu den Hühnervögeln und stammt ursprünglich aus dem asiatischen Raum. In Europa wurde er zu Jagdzwecken eingeführt. Der Hahn fällt durch sein farbenprächtiges Gefieder und seine stark verlängerten Schwanzfedern auf. Die Henne zeigt eine bräunliche Tarnfärbung. Seit dem frühen Mittelalter ist die Fasanenhaltung vereinzelt an Fürstenhöfen und Klöstern belegt und seit dem ausgehenden Mittelalter, oder der frühen Neuzeit, ist ein freilebender Bestand oder ein solcher in großen Fasanerien bekannt. Auch Herzog Wilhelm wollte sich am nach Wild schmeckenden Fleisch laben und mit einer Zucht bei seinen Standeskollegen kokettieren. In den 1880er Jahren, mit Beginn der Bebauung des Östlichen Ringgebietes, verschwand auch die Fasanerie und der Stadtpark wurde 1884 vom herzoglichen Promenadeninspektor Friedrich Kreiß angelegt. 1884 eröffnete auch das Restaurant. Eine Fasanenzucht in Braunschweig wurde erst auf dem Reichsjägerhof Hermann Göring in Riddagshausen Mitte der 1930er Jahre wieder eingeführt. Der Fasan war auch aufgrund der adeligen Bevorzugung ein beliebtes Motiv der Kunst. In den vergangenen Jahrhunderten wurden Gemälde, Meißner Porzellanfiguren, Bronzen und andere Kunstobjekte mit ihm als Staffage geschaffen. Besonders in Meißen war er schon in der Frühzeit der Porzellanmanufaktur im ersten Viertel des
18. Jahrhunderts ein bevorzugtes Motiv – heute hoch bezahlte Sammlerstücke.