Der Ackerhof ist der kleine befahrbare Platz zwischen Ölschlägern, Langedammstraße, Georg-Eckert-Straße und Magnikirchstraße im Magniviertel. Früher, um 1430, hieß der Platz, aufgrund der abgestumpften Ausformung seiner Spitze, Schild.
Portal als Eingang zum Schlossgarten
Um 1550 war der Name wahrscheinlich Zegemarkt (Ziegenmarkt), später wieder Schild. Erst ab 1858 setzte sich der Name Ackerhof durch, da sich hier anliegend ein herzoglicher Ackerhof befand. 1254 schenkte der Herzog Albrecht (1236-1279) ihn dem Marienspital. Damals hieß der Hof allodium spitales, ab 1572 unser leven fruwen ackerhof (unserer lieben Frauen Ackerhof). Die Situation vor dem Zweiten Weltkrieg war eine ganz andere als heute: Die Georg-Eckert-Straße gab es noch nicht und wo heute das Teilstück des Ackerhofes als Verbindung zur Georg-Eckert-Straße führt, stand das alte Ackerhof-Portal (Ansicht 1907). Dieses Portal wurde 1772 von Wilhelm von Gebhardi als Eingang zum Schlossgarten, nachgebildet nach einem römischen Triumphbogen, entworfen, es stand ursprünglich auf der Schlossseite zum Steinweg. Anfang des 19.Jhdts. wurde es an die Stelle beim Ackerhof versetzt. Durch das Portal ging man in den herzoglichen Marstall, also den Pferdestall des Schlosses. Bei Anlage der Georg-Eckert-Straße Anfang der 1970er Jahre wurde es abgebaut und im städtischen Bauhof eingelagert, sogar das schmiedeeiserne Tor konnte gerettet und restauriert werden. Mittlerweile gibt es verstärkte Bestrebungen, das Portal hier am Ackerhof wieder aufzustellen, wir werden sehen, was sich tut.
Auf unserer alten Ansicht von 1907 sehen wir rechts ein Geschäftshaus mit der Reklame Dürkopp Fahrräder und Nähmaschinen. Dies war eine Werbung des Maschinenfabrikanten Dürkopp, der ein Lager am Ölschlägern hatte. Im Haus waren der Kaufmann Theodor Bähr mit einem Ladengeschäft, eine Blumenhandlung Peters und eine Aquarienhandlung untergebracht sowie in der ersten und zweiten Etage kleine Wohnungen. Der Krieg hat diesem Haus arg zugesetzt und die oberen Etagen hinweggefegt, es ist aber unser Bezugspunkt zwischen alter Ansicht und heute. Das Haus besteht nur noch aus dem Erdgeschoss mit einem Walmdach. Hier befindet sich die Firma Ohlendorf (vor dem 2. Weltkrieg Langedammstraße 24), Eisenhandlung etc., sie dürfte jedem Braunschweiger, der älter als 35 Jahre ist, bekannt sein. Wenn man etwas als Hobbyhandwerker nicht bekam, hieß es: „Gehen wir mal zu Ohlendorf“. Und in der Tat, in den allermeisten Fällen bekam man neben einer fundierten Beratung auch die so unerreichbar erscheinenden Ersatzteile und besonderen Schrauben, Nägel usw. auch in Kleinstmengen. Leider verblasst dieser Ruhm für meine Bedürfnisse.