Die Immobilienkäufe in Deutschland sinken weiter
Eine Analyse des Bundesinstitut für Bau-, Stadt und Raumforschung (BBSR) gibt Auskunft
Die Stimmung und das Konsumverhalten der privaten Haushalte ist verhalten, und auch der Immobilienmarkt spiegelt diese Entwicklung wider: Immer weniger Neubaugrundstücke finden ihre Abnehmer, immer weniger Wohnungen und Häuser werden deutschlandweit verkauft – das gab das Bundesinstitut für Bau-, Stadt und Raumforschung (BBSR) Anfang November in einer Analyse bekannt (siehe auch www.bbsr.bund.de). Demnach fanden im Jahr 2023 bundesweit etwa 733.000 Immobilientransaktionen statt, was einem Rückgang von 15 Prozent gegenüber dem Jahr 2022 bedeutet. Auch der dabei erzielte Umsatz sank deutlich.
Umsatzrückgang in Deutschlands größten Städten um über 50 Prozent
In den acht größten deutschen Städten (von Berlin bis Leipzig) fiel der Umsatz innerhalb von zwei Jahren um satte 53 Prozent! In Zahlen: Von 83,8 Milliarden Euro auf 39,2 Milliarden Euro.
Insgesamt wurden mit dem Verkauf von Wohn-, Wirtschafts- und sonstigen Immobilien 213,3 Milliarden Euro Umsatz erzielt. Das entspricht einem Rückgang von 29 Prozent gegenüber 2022 (Umsatz: 301,1 Milliarden Euro). Als Gründe sehen Immobilienexperten unter anderem den starken Anstieg der Baukosten seit dem Jahr 2021 sowie die Zinswende im Juli 2022 in der die Europäische Zentralbank die Leitzinsen nach mehr als sechs Jahren erstmals wieder um 0,5 Prozentpunkte anhob.
Gegenläufiger Trend bei Bestandsimmobilien
Positive Nachrichten gibt es dagegen für Käufer von gebrauchten Wohnungen und Häusern. Im Gegensatz zu hochpreisigen Neubauten und gestiegenen Zinsen sanken die gezahlten Preise. Je nach Teilsegment kam es hier zu Einbrüchen um bis zu 20 Prozent. Dirk Teckentrup, Geschäftsführer von Teckentrup Immobilien, ist trotz insgesamt angespannter wirtschaftlicher Situation vorsichtig optimistisch: „Wir bemerken das viele unserer Kunden, wenn das individuelle Immobilien-Gesamtpaket stimmt, bereit sind auch in konjunkturell schwierigen Zeiten zu investieren. Ich glaube, dass die Immobilienkaufpreise in den nächsten Jahren um mehrere Prozent sinken werden. Zudem würde ich es begrüßen, wenn man die Erwerbsnebenkosten und die Grunderwerbssteuer senken würde.“
BU: Für gebrauchte Wohnungen sanken die Preise in den vergangenen Jahren.
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