Burg Dankwarderode Braunschweig

Burg Dankwarderode

Die Burg Dankwarderode steht auf dem Burgplatz im historischen und geografischen Zentrum Braunschweigs. Schon im 11. Jahrhundert bestand hier auf einer Okerinsel eine herrschaftliche Befestigungsanlage. Etwa an dieser Stelle wurde um 1170 die Burg Dankwarderode als Pfalz Heinrich des Löwen errichtet. Vorbild waren die kaiserlichen Pfalzen der Zeit, wie zum Beispiel die in Goslar.

Namensvertreter war ein burgundischer Ritter

Der Name Dankward stammt aus dem althochdeutschen und bedeutet „Hüter des Gedenkens“. Bekanntester Namensvertreter war der burgundische Ritter und Bruder des Hagen von Tronje im Nibelungenlied. Ein adeliger Würdenträger mit diesem Namen ist in Braunschweig nicht mehr nachweisbar. Heinrichs Burg erstreckte sich damals auf einer Fläche von der Münzstraße bis zum Vieweghaus und vom Ruhfäutchenplatz bis zum Domplatz. Eine große Anlage, die im Laufe der Zeit durch die angrenzende Bebauung der Stadt ihre Wehrfunktion einbüßte.

Im Jahr 1252 wurden bei einem Großbrand Teile der Altstadt und Dankwarderodes zerstört. Ende des 16. Jahrhunderts trug man die Mauern der Burg ab und baute den Palas, den repräsentativen Saalbau, im Stil der Renaissance um. Die anderen Burganlagen wurden im Laufe der Jahrhunderte abgerissen, da sie verfielen und der Neubebauung im Wege waren.

1908 – Die Burg Dankwarderode. Im Hintergrund rechts das damals „neue“ Rathaus.
2018 – Der originale Löwe befindet sich in der Burg, davor eine Kopie.

Der Palas wurde zur Kaserne umgewandelt

Seit 1808, der Zeit der Französisch-Napoleonischen Besetzung Braunschweigs, diente der Palas als Kaserne. Nach einem Brand 1873 sollte er abgerissen werden, welches Bürgerproteste verhinderten. Die Ruine wurde 1878 von der Stadt erworben und durch den Stadtbaurat Ludwig Winter von 1887 bis 1906 im Stil der Neoromanik wieder aufgebaut.

Bomben-Treffer im Zweiten Weltkrieg

Während des Zweiten Weltkriegs erlitt der Bau einen Sprengbomben-Volltreffer, der die Dachbalkenkonstruktion des Rittersaales sowie die historistische Ausmalung weitgehend zerstörte. Der Saal wurde Anfang der 1990er Jahre mit den Ausmalungen aufwendig rekonstruiert.

Heute enthält die Burg Dankwarderode (Betreiber sind die Niedersächsischen Landesmuseen Braunschweig) die mittelalterliche Abteilung des Herzog Anton Ulrich Museums, hier sind Teile des Welfenschatzes ausgestellt. Meisterwerke wie der Kaisermantel Ottos d. IV., das Runenkästchen oder das Bergkristallkreuz geben Einblick in die Zeit von 800 bis 1500, in der das gesellschaftliche Leben vorrangig von der Kirche geprägt wurde. Eine Gesellschaft, in dem die Stellung eines jeden genau definiert war, und in der von den meisten Menschen der eigene Stand als von Gott gegeben hingenommen wurde – eine enorme Machtstellung der damaligen Kirchenorganisation.

Dieser Artikel ist ein Teil der Magazinreihe „Damals & heute“, herausgegeben von FUNKE Medien Niedersachsen GmbH. Text von Dirk Teckentrup – Ihr Immobilienmakler Braunschweig.

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