Die Waterloostraße im östlichen Ringgebiet läuft ausgehend von der Paulikirche auf die Bindestraße zu. Sie hat ihren Namen aufgrund der Schlacht bei Waterloo (südlich von Brüssel in Belgien) vom 18. Juni 1815 erhalten. Hier entschied sich die endgültige europäische Befreiung von Napoleon Bonaparte und den Franzosen durch den Sieg der europäischen Koalition.
Der „Schwarze Herzog“ kämpfte gegen die Franzosen
Der Braunschweiger Zusammenhang: Herzog Friedrich Wilhelm von Braunschweig und Lüneburg (1760–1815), aufgrund seiner schwarzen Uniform der „Schwarze Herzog“ genannt, kämpfte mit Braunschweiger Truppen auf deutscher Seite in diesen „Koalitionskriegen“ gegen die Franzosen, fiel aber 2 Tage vor der Schlacht von Waterloo am 16. Juni bei Quatre-Bras (südlich von Waterloo). Im Schlachtengetümmel traf ihn eine Gewehrkugel, streifte sein rechtes Handgelenk, trat dann in die rechte, untere Brustseite ein, durchschlug die Leber, verletzte das Zwerchfell, ging schließlich durch die Lunge und trat auf der linken Schulterseite wieder aus. Der Herzog fiel vom Pferd und wurde von den Braunschweigern hinter die deutsche Linie zu einem Bauernhof gebracht, wo er verstarb.
Bürgerschule Heinrichstraẞe 1897 eröffnet
Die Waterloostraße wurde ab 1900 bebaut, 1905 offiziell benannt. Auf der linken Seite unserer Ansicht um 1915 sehen wir den von Büschen begrenzten Pausenhof der 7. unteren Bürgerschule Heinrichstraße. Sie wurde 1897 eröffnet. Es gab untere und mittlere Bürgerschulen im Braunschweiger Land. Die unteren waren auf 7 Jahre Schuldauer angelegt, die mittleren auf 8. Es bestand Schulgeldpflicht, für die unteren 4 Mark im Jahr für eine Familie, für die mittleren 24 Mark pro Schüler, immerhin der Wochenlohn eines Arbeiters und somit eine soziale Hürde. Gelernt wurde praktisch und berufsbezogen, die mittleren Bürgerschulen waren besser ausgestattet und hatten mehr und bessere Lehrer. Mädchen gingen meist auf die untere Bürgerschule. Unterrichtet wurde in getrennten Klassen für Jungen und Mädchen. Ab 1919 fiel die Trennung zwischen unterer und mittlerer Bürgerschule weg, jetzt waren es Volksschulen. Ab 1922 entfiel auch das Schulgeld. Von 1943 bis 1947 war die Schule Heinrichstraße Lazarett beziehungsweise Hilfskrankenhaus. Heute ist sie eine Grundschule mit Nachmittagsangebot.